Wie bestimme ich...

Ein Garten mit Margeriten, Büschen und Rasen vor einem Haus.
Ein Garten kann sonnige als auch schattige Ecken besitzen. Foto: Thirsty Turf Irrigation | Unsplash

Der Standort ist von allen Kriterien vermutlich am einfachsten zu bestimmen. Letztendlich beobachtet man, wieviel Sonnen- oder Lichteinstrahlung der Standort in der Wachstumsperiode bekommt. Natürlich ist dies auch von der jeweiligen Jahreszeit abhängig: Belaubte Bäume werfen Schatten, deren Länge wiederum vom Stand der Sonne abhängt. Der Standort beeinflusst dabei auch die Bodenfeuchte. Beobachten Sie ihre Gartenbereiche und teilen Sie in 4 Kategorien ein:

vollsonnig

Vollsonnige Standorte sind den ganzen Tag über, mindestens aber 6 Stunden pro Tag, der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, da es keine schattierenden Elemente in der Nachbarschaft gibt. Die Hitzebelastung kann dann im Hochsommer zur Mittagszeit enorm werden, was nicht alle Pflanzen vertragen. Durch den zunehmenden Klimawandel werden sommerliche Phasen mit anhaltender Trockenheit wahrscheinlicher. So können diese Standorte sommerlich-trocken, aber im Winter nass sein. Dies muss bei der Pflanzwahl beachtet werden.

sonniger Halbschatten

Standorte im sonnigen Halbschatten bekommen 4-6 Stunden pro Tag direkte Sonneneinstrahlung, es gibt aber auch Phasen von durchwandernden Schatten umliegender Gewächse. Pflanzen, die einen sonnigen Halbschatten bevorzugen, können gut mit einer gewissen Menge an Schatten umgehen, profitieren jedoch immer noch von ausreichend Sonnenlicht.

Halbschatten

Im Halbschatten sind die Lichtverhältnisse gemäßigter, und es gibt Perioden des Tages, in denen die Sonne die Pflanzen nur teilweise oder indirekt erreicht. Bei weniger als 4 Stunden Sonnenlicht spricht man vom Halbschatten. Ein Standort im Halbschatten kann zum Beispiel unter größeren Bäumen liegen, wo die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach filtern und den Boden beleuchten. Es kann auch in der Nähe von Gebäuden oder Strukturen sein, die Schatten auf den Garten werfen.

Schatten

Im Schatten erhält eine Pflanze nur diffuses Licht oder sehr wenig direktes Sonnenlicht. Pflanzen, die einen schattigen Standort bevorzugen, sind in der Regel an das Leben unter Baumdächern oder in geschützten Bereichen angepasst, wo das Sonnenlicht begrenzt ist.

Hand lässt Erde durch die Finger rieseln.
Dieser Boden ist offensichtlich dürr. Foto: Abhishek Pawar | Unsplash

Die Bodenfeuchte oder Bodenfeuchtigkeit bezieht sich auf den Wassergehalt im Boden. Sie ist eng mit der Bodenart und dem Standort verbunden, das bedeutet sie variiert je nach Drainagefähigkeit bzw. Wasserspeichervermögen des Bodens, den Niederschlagsmengen oder der Verdunstung durch Sonneneinstrahlung oder Wind. Sie kann auch im Laufe der Jahreszeiten schwanken: So kann ein Standort winterfeucht, aber sommertrocken sein.

dürr

Dürre Böden sind extrem trocken und enthalten nur kein spürbares Wasser. Die Bodenoberfläche kann rissig sein, und Pflanzen können Schwierigkeiten haben, ausreichend Wasser aufzunehmen. Dürrebedingungen können zu Trockenstress führen und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen.

trocken

Trockene Böden haben einen niedrigen Wassergehalt, aber sie sind nicht so extrem wie dürr. Die Bodenoberfläche kann trocken sein, und Pflanzen müssen möglicherweise tiefer in den Boden eindringen, um an Wasser zu gelangen. Einige Pflanzen sind gut an trockene Bedingungen angepasst.

frisch

Frische Böden haben eine moderate Bodenfeuchtigkeit. Sie sind gut mit Wasser versorgt, aber nicht übermäßig nass. Dieser Zustand ist oft ideal für das Pflanzenwachstum, da die meisten Pflanzen eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung bevorzugen. Wenn man eine handvoll Boden in der Hand zusammendrückt, fließt kein Wasser heraus.

feucht

Feuchte Böden enthalten eine beträchtliche Menge Wasser. Die Bodenoberfläche ist möglicherweise leicht feucht, und Pflanzen haben einfachen Zugang zu Wasser. Dieser Zustand kann für Pflanzen geeignet sein, die eine höhere Bodenfeuchtigkeit bevorzugen. Beim Zusammendrücken entweicht etwas Wasser.

nass

Nasse Böden sind gesättigt mit Wasser und der Boden ist nicht ausreichend durchlüftet. Dieser Sauerstoffmangel kann zu Wurzelfäule führen, wenn die Planze nicht an diese Bedingung angepasst ist. Bei feuchtem Boden läuft Wasser bereits beim Herausheben ab.

Gartenboden mit Wildkräutern.
Mit der Hand kann man die Bodenart leicht bestimmen, der Boden braucht dafür aber eine Grundfeuchtigkeit. Foto: FORREST CAVALE | Unsplash

Viele sprechen beim Boden auch vom Substrat – das ist in der Regel künstlich hergestellt und auf bestimmte Bedürfnisse der Pflanzen ausgelegt. Boden setzt sich aus mineralischen und organischen Bestandteilen zusammen. Die mineralischen Bestandteile werden auch als Bodenart bezeichnet und anhand ihrer Körnergröße in Sand, Schluff oder Ton eingeteilt. Lehmboden besitzt alle drei Körnergrößen in annähernd gleichen Teilen. Hier kann es aber Gewichtungen geben, z.B. sandige oder tonige Lehmböden. Die organische Substanz des Bodens besteht aus abgestorbenen Pflanzenresten oder Lebewesen sowie deren Exkremente, welche von Mikroorganismen zu Humus zersetzt wird. Der Humusanteil variiert zwischen verschiedenen Bodentypen.

sandig

Böden mit hohem Sandanteil sind gut durchlüftet, erwärmen sich schnell und sind wasserdurchlässig. Staunässe entsteht nicht, dafür trocknet der Boden bei längeren Trockenperioden schneller aus, weil er Wasser nicht gut speichern kann. Zusammen mit dem abfließenden Wasser werden auch Nährstoffe schneller ausgeschwemmt, so dass sandige Böden eher nährstoffarm sind.

lehmig

Lehmboden besteht aus Sand, Schluff und Ton in gleichen Teilen und bildet gute Voraussetzungen für den Garten, denn er besitzt eine gute Wasserspeicherkapazität und verfügt je nach darunterliegendem Ausgangsgestein über Mineralstoffe. Sein Gehalt an Humus und Kalk variiert je nach Bodentyp, oft ist jedoch ein Kalkanteil vorhanden.

tonig

Tonboden speichert aufgrund der geringen Körnergröße gut Wasser und Nährstoffe, ist jedoch schlechter durchlüftet. Hier besteht die Gefahr von Staunässe bei Niederschlag. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Nährstoffe teilweise im sog. „Totwasser“ gebunden und für die Pflanzen nicht verfügbar sind. Tonige Böden sind aufgrund ihrer hohen Dichte schwerer, daher spricht man auch von 'schweren Lehmböden'.

humos

Ist der Humusgehalt einer Bodenschicht hoch, erkennt man dies leicht an der dunklen, fast schwarzen Farbe und krümeligen Struktur. Humus besitzt, z.B. in Form von Kompost oder Waldboden, auch einen charakteristischen Geruch. Er bindet Wasser und Nährstoffe gut und sorgt für eine optimale Durchlüftung. Allerdings weist Boden mit einem hohen Anteil an Dauerhumus auch einen niedrigen pH-Wert auf, mit dem nicht alle Pflanzen gleichermaßen gut klarkommen. Einen hohen Anteil an Nährhumus dagegen vertragen manche Stauden nicht gut - Stauden wie die Fetthenne z.B. fallen dann in der Mitte auseinander.

Zum Testen der Bodenart nimmt man eine kleine Handvoll der Erde, die unbedingt leicht feucht sein muss, in die Hand und formt daraus eine feste Kugel und rollte diese in eine "Schlange". Wenn diese Kugel bereits zerfällt, ist der Boden sandig. Versucht man die Kugel zu rollen und die Rolle zerbricht dann, so ist der Boden schluffig-lehmig. Kann man die Kugel ohne Risse rollen und verformen, ist der Tongehalt des Bodens hoch. Boden mit hohem Tonanteil erkennt man bei anhaltenden Trockenphasen auch daran, dass er Risse bildet.

Nahaufnahme von Moos, Blättern und Kiefernnadeln.
Der Boden unter Nadelbäumen hat einen niedrigen ph-Wert. Moose lieben sauren Boden. Foto: gryffyn m | Unsplash

Der pH-Wert eines Substrats gibt an, wie sauer oder basisch (alkalisch) der Boden oder das Substrat ist. Er wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen, wobei 7 den neutralen Punkt repräsentiert. Pflanzen oder Mikroorganismen im Boden benötigen generell einen pH-Wert zwischen 4 und 8, um überhaupt überleben zu können. Meist ist ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert von 6 bis 7 optimal. Der pH-Wert wird durch Kalk abgepuffert, also erhöht, und durch Huminstoffe gesenkt. Die Abkürzung "pH" steht übrigens für das Potential des Wasserstoffs, lat. potentia hydrogenii.

sauer (pH < 6,5)

pH-Werte unter 7 zeigen saure Bedingungen an. Beispiele für saure Bodentypen sind Sandböden oder Hochmoore mit ihren Torfböden, welche zum großen Teil aus Dauerhumus, also Huminstoffen bestehen. Die in den Huminstoffen enthaltenen Säuren senken den pH-Wert. Ein saures Milieu kann auch entstehen durch die herabfallende organische Substanz mancher Pflanzen, deren Zersetzungsprozess Säuren freisetzt, z.B. Tannennadeln, Eichen- oder Walnusslaub. Die Humifizierung, also Entstehung von sog. Dauerhumus durch Zersetzung, findet in einem sauren Boden-pH bis 5 statt.

neutral (pH = 6,5 - 7,5)

Ein neutraler Bereich ist in den häufigsten Fällen optimal, allerdings muss man differenzieren: Während die meisten Pflanzen ein neutrales bis leicht saures Milieu mit einem Boden-pH von 5,5 bis 7,5. bevorzugen, gilt für eine optimale Zusammen der Bodenorganismen ein etwas höherer Boden-pH von 6 bis 8. Dann sind viele Organismen aktiv und zersetzen die organische Substanz.

basisch (pH > 7,5)

Basische oder alkalische Böden haben einen hohen ph-Wert von mehr als 7,5. Ein hoher Kalkgehalt des Ausgangsgesteins führt zu einem basischen Milieu, daher ist der Kalkgehalt des Bodens eng mit dem Boden-pH verbunden. Mit steigendem ph-Wert nimmt die Verwitterung des Ausgangsgesteins ab, so dass keine oder weniger neue Mineralien aus dem Ausgangsgestein herausgelöst werden.

Wie man den pH-Wert messen kann: In der Apotheke oder im Internet gibt es Indikatorpapier, (Lackmusstreifen). Man nimmt etwas Erde, mischt es gut mit destilliertem Wasser und hält das Indikatorpapier kurz hinein - bitte Anweisungen auf der Packung beachten. Dann verfärbt sich das Papier und der Boden-pH kann mit der beigefügten Farbskala verglichen werden. So kann auch das Regen- oder hauseigene Leitungswasser getestet werden.

Schotter aus Kalkstein.
Kalkstein besitzt - wie der Name ahnen lässt - einen hohen Kalkgehalt. Foto: Dylan McLeod | Unsplash

Der Kalkgehalt bezieht sich auf den Boden, die Kalkverträglichkeit auf die Pflanze. Je höher der Kalkgehalt des Bodens, desto kalkverträglicher sollte die Pflanze sein. Je höher der Kalkgehalt, desto höher der Boden-pH. Kalk ist zwar keine direkte Nährstoffquelle für Pflanzen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium, aber er spielt eine wichtige Rolle bei der Bodenverbesserung und kann das Pflanzenwachstum indirekt fördern. Allerdings liefert er Calcium und teils auch Magnesium, zwei essentielle Nährstoffe für Pflanzen.

niedrig

Typische "Kalkhasser" sind Pflanzen, die ursprünglich in Moorgebieten oder auf sauren, humosen Waldböden wachsen, zum Beispiel Hortensien, Rhododendron oder Gardenien. Sie reagieren auf zuviel Kalk mit chlorotischen Blättern, d.h. die Blätter verfärben sich gelb. Hier sollte vorrangig mit Regenwasser gegossen werden, wenn das Leitungswasser sehr kalkhaltig ist.

mittel

Viele Pflanzen vertragen Kalk, kommen aber auch mit leicht sauren, kalkärmeren Böden aus. Ein Kalkanteil des Bodens geht meist auch mit einem höheren Gehalt an Mineralstoffen einher. Weiterhin ist Kalk, speziell positiv geladene Calcium-Ionen, notwendig zur Bildung von Ton-Humus-Komplexen, welche eine positive Bodenstruktur ergeben.

hoch

Pflanzen mit hoher Kalkverträglichkeit kommen gut mit kalkhaltigem Boden zurecht oder benötigen sogar einen gewissen Kalkgehalt für ein optimales Wachstum, zum Beispiel Rosen, Johanniskraut oder Königskerzen. Dies sind oft Pflanzen, die in karstigen Gebirgen zu Hause sind. Ein hoher Kalkgehalt des Bodens bedeutet auch ein höherer pH-Wert. Regionen mit hohem Kalkgehalt im Boden sind zum Beispiel Gebiete mit Kalkstein oder Schiefer.

Und was bedeutet in den Pflanzenportraits...

...die Klimazone nach USDA

Das Ministerium für Landwirtschaft der USA, also das United States Department of Agriculture (kurz: USDA) hat die Winterhärte von Pflanzen in 13 Klimazonen eingeteilt. Jede Klimazone wird nochmals in der Klasse a und b differenziert, so dass sich letztendlich 26 Abstufungen der Winterhärte ergeben. Da die USA ein sehr großes Land sind und über sich über viele Klimazonen erstecken, war diese Einteilung sehr sinnvoll.
Jede Winterhärtezone gibt eine Tiefsttemperatur an. Wenn eine Pflanze diese Minimaltemperatur gerade noch aushält, erhält sie das Label der Klimazone. Je kleiner also die Winterhärtezahl einer Pflanze, desto mehr Frost hält sie aus. In Deutschland herrschen die Klimazonen 6a bis 8b. Die Küstenregionen zum Beispiel sind durch ein maritimes Klima mit kühlen Sommern und milden Wintern gekennzeichnet, während der Südosten Deutschlands ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Winter aufweist.

ZoneMinimaltemperatur
6a-23,4 bis -20,6°C
6b-20,5 bis -17,8°C
7a-17,7 bis -15,0°C
7b-14,9 bis -12,3°C
8a-12,2 bis -9,5°C
8b-9,4 bis -6,7°C

In der Zone 5b wird es also kälter als in den milderen Regionen der 8b Zone. Eine Pflanze, welche als Winterhärtezone 7 ausgewiesen ist, verträgt Frost bis zu -18°C. Wird die Winterhärtezahl einer Pflanze mit 5 oder weniger angegeben, zum Beispiel mit einer 3, ist sie in Deutschland sicher winterhart.

...die Platzierung

mit dem Begriff Platzierung ist gemeint, wie die vorgeschlagene Pflanze im Garten verwendet werden kann oder häufig verwendet wird. In Blumenbeeten wird häufig unterteilt in Hintergrund, Beet-Mitte und Vordergrund. Manche Pflanzen sind am besten als Solitär in Szene zu setzen, andere wirken toll in einer bunten, natürlichen Blumenwiese. Die Nennung in unserer Datenbank soll keine ausschließliche Nutzung darstellen, sondern Vorschläge zur kreativen Gartengestaltung unterbreiten.

...die "schönste Zeit"?

Nicht immer blüht eine Pflanze oder die Blüte fällt unscheinbar aus. Viele Pflanzen bestechen eher durch ihren üppigen Blattschmuck oder ihre Fruchtstände. Daher wurde in dieser Kategorie nicht einfach die Blütezeit benannt, sondern die Phase, in welcher die Pflanze am schönsten zur Geltung kommt und meist für gestalterische Zwecke im Garten eingesetzt wird.

...wenn mehrere Eigenschaften aufgelistet werden?

Sandig und lehmig und humos - ja was denn nun? Nicht immer kann der optimale Boden einer Pflanze auf ein Merkmal reduziert werden. Einige Pflanzen lieben einen lehmigen Boden, der jedoch einen etwas höheren Sandanteil haben darf. Viele Pflanzen vertragen sowohl leicht saure, neutrale als auch leicht basische Böden oder verhalten sich insgesamt indifferent, also kommen mit sämtlichen pH-Werten gut aus. Dies führt zu der Auflistung: sauer, neutral, basisch. So können Standortansprüche durch diese Mehrfachnennung differenziert werden. Die Angabe der Herkunft und die Beschreibung in der Kommentarzeile sollen die Bedürfnisse der Pflanzen weiter verdeutlichen.

...das Blütensymbol?

Das Symbol mit der weißen Blüte zeigt an, dass eine Pflanze in unseren Breiten heimisch ist. In den Suchergebnissen kann nach diesem Kriterium sortiert werden, so dass heimische Vertreter zuerst in der Liste angezeigt werden.
Die Definition von heimisch ist dabei tatsächlich etwas schwammig umrissen - hier bei Flower Bauer werden solche Pflanzen als heimisch bezeichnet, die vor 1492 bereits bekannt waren. Wer das genauer nachlesen möchte, findet in diesem Artikel mehr Infos.